Tag 88 bis 90 - 23. bis 25. Oktober

Es geht zurück nach Greifswald - für unser Dormobile ist die Reise hier zu Ende - keine einzige Panne; einen halben Liter Öl und ein wenig Kühlwasser für fast 6'000 km, dafür hektoliterweise Benzin! Die gute alte Technik will gepflegt und gehegt sein - zwei Tage investieren wir dafür - auf "Kleinanzeigen" erstehen wir einen Staubsauger und im DIY eine Leiter - so sauber war das Auto schon lange nicht mehr - bereit für die nächste Auszeit!;-)

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Tag 87 - 22. Oktober

Trotz 20h Fahrt auf der Fähre bleibt der "Osloer" Pullover ein (noch) unvollendetes Werk (es stehen uns ja noch 12h Zugfahrt bevor...) - Ankunft in Kiel bei herrlichem Wetter.

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Tag 83 bis 86 - 18. bis 21. Oktober

Wir brauchen wiedermal eine Waschmaschine und finden diese im 28. Stockwerk des Pilsotas Towers in Klaipeda - die Wohnung bietet mehr Unterhaltung als jedes Fernsehprogramm - wir kleben an den Scheiben wie kleine Jungs und Mädels - der Hafen ist gleichzeitig Gesicht und Motor von Klaipeda, nicht nur aus der Vogelperspektive "unserer" Wohnung - zwei Tage bleiben uns noch im Baltikum - wir radeln durch die Stadt, kosten die zahlreichen Cafés aus und "hüpfen" nochmals auf die Nehrung - "nach Hause " navigiert wird per Sicht, denn unsere Bleibe ist praktisch von überall sichtbar... - wehmütig verladen wir unser Dormobile auf die Fähre nach Kiel - einzig das schlechte Wetter macht es uns leicht, das Baltikum zu verlassen!

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Tag 80 - 15. Oktober

Wir erkunden die Kurische Nehrung, eine riesige Sanddüne, 98 km lang und weniger als 4 km breit; die nördliche Hälfte gehört zu Litauen, die südliche ist russisches Territorium (Kaliningrad) - wunderbare, teils skurrile Landschaften.

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Tag 77 bis 79 - 12. bis 14. Oktober

Ein letzter Abwasch, ein letztes Picknick auf "unserem" Campingplatz und schon gehts weiter (was bei diesem Wetter schwer fällt; aber die nächste Bleibe ist bereits gebucht) - diesmal in Litauens zweitgrösster Stadt Kaunas, wo die beiden Flüsse Memel und Neris aufeinander treffen - fast so gross wie die Hauptstadt, aber anders und definitiv nicht weniger interessant - deutlich weniger Kirchen, dafür eine sehr interessante: die Basilika Christi Auferstehung (Name bewusst doppeldeutig, da nach der ersten Unabhängigkeit in den Dreissigerjahren entstanden); diente während der deutschen Besatzung als Papierlager und die Sowjets nutzten sie als Metallwerkstatt - zahlreiche Bauten vom litauischen Architekten und Vertreter des Funktionalismus Arno Funkas - an der Peripherie die riesigen Quartiere mit sowjetischen Typenbauten - die einkalkulierten anderthalb Tage werden der Stadt niemals gerecht, ist aber wahrscheinlich auf erste Anzeichen urbaner Erschöpfung unsererseits zurückzuführen - auf jeden Fall zieht es uns wieder aufs Land, bzw. ans Wasser - wir steuern die Kurische Nehrung an - seit Malmö wiedermal auf einer Autobahn - verfolgt und überholt von fast ausschliesslich Vierzigtönnern.

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Tag 74 bis 76 - 9. bis 11. Oktober

Die Wetterprognosen versprechen die wahrscheinlich letzte Chance zum Campieren - wir fahren wieder ein Stück nordwärts und finden einen wunderschönen Campingplatz, wo wir mutterseelenallein sind (die Besitzer machen gerade Ferien in Spanien) - Radtour rund um "unseren" See (einer von mehr als 200 in diesem Nationalpark) und ins benachbarte Städtchen Moletai, um endlich die letzten Postkarten zu versenden (in Sachen Diversifizierung könnte die Schweizer Post von der litauischen noch viel lernen; dafür besteht noch viel Potenzial in der Qualität der Velowege...) - und endlich mal saunieren mit Hitze aus Holzofen - am letzten Tag lernen wir die Besitzer doch noch kennen - sie ist auch Lehrerin - gemeinsames Jammern ist Seelenbalsam für Petra (1. nicht die Kinder sind schwieriger geworden, sondern die Eltern; 2. die Weiterbildungen sind mehrheitlich sinnlos; 3. auch sie war reif für eine Auszeit und hat ausserordentlich Ferien beziehen können - okay, nur eine Woche).

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Tag 71 bis 73 - 6. bis 8. Oktober

Museum für zeitgenössische Kunst: Petra hat gelitten, konnte weder einem in den Raum gestellten Bett noch einem auf dem Boden liegenden Portemonnaie etwas Kunstvolles abgewinnen - immerhin das Gebäude gefiel - die mächtigen Sowjetbauten sind teils architektonische Juwelen, spalten jedoch die lettischen Gemüter (so wurde z.B. in den 50-er Jahren der älteste jüdische Friedhof Lettlands einfach plattgewalzt und ein Sportpalast hingestellt; da man sich nicht einig ist, was man mit ihm machen soll, steht er eingezäunt, kurz vor dem Zerfall) - das MO (museum for modern art vom Architekten Liebeskind) muss Martin alleine besuchen, Petra streikt (Bau ok, eben Liebeskind; Inhalt war ein Flop, da Verlegenheitsausstellung als Überbrückung bis zur nächsten grossen) - alles in allem fanden wir Vilnius eine grossartige, vielfältige, lebendige, kulinarisch abwechslungsreiche Stadt mit klarem Statement "Slava Ukraini!"

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Tag 70 - 5. Oktober

Kirchen so weit das Auge reicht - Vilnius hat aber noch Vieles mehr zu bieten - es ist die europäischste der drei baltischen Hauptstädte (was sich nur schon in der deutlich einfacheren Kommunikation in Englisch ausdrückt) - eine pulsierende Stadt mit fast endlosem Angebot an Gastronomie und Kultur - haben die zerknitterte Abendrobe aus dem Camper gekramt für den Besuch des Opern-Balletts "Lamb of God" (litauisch "Dievo Avinelis" von Feliksas Bajoras) im Nationaltheater für Oper und Ballett (imposanter Bau, hochmoderne atonale Musik, handelt von der sowjetischen Okkupation Litauens nach dem Krieg; Uraufführung vor zwei Jahren, 40 Jahre nach Entstehung der Oper; schwere Kost, aber enorm eindrücklich)

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Tag 69 - 4. Oktober

Weiter gehts südwärts über die unsichtbare Grenze nach Litauen - wer Googlemaps nicht glaubt, der wird mit einer 35km langen Baustelle bestraft - kurz vor dem Eindämmern haben wir dann unsere neue Bleibe in Vilnius doch noch erreicht - litauische Kost zum z'Nacht - erster kurzer Eindruck der Stadt bei Nacht.

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Tag 67/68 - 2./3. Oktober

Wir sind in Daugavpils angekommen (Riga haben wir früher schon mal besucht und deshalb ausgelassen) - unsere Bleibe ist eine chic umgebaute Wohnung im einem sowjetischen Plattenbau . das Zentrum der zweitgrössten Stadt Lettlands ist wiederum schwierig zu finden - bekannt und sehenswert ist die Stadt dank der riesigen, fast vollständig erhaltenen Festung, die schon unzählige Nutzungen durchlebte (u.a. jüdisches Ghetto, sowjetische Kaserne) - heute ist sie die Heimat diverser Museen, so auch des Rothko Museums (Mark Rothko hiess mit richtigem Namen Marcus Rothkowitz und verbrachte seine Kindheit in Daugavpils, bevor seine Eltern in die USA emigrierten) - interessant ist auch der Kirchenhügel mit Sakralbauten von vier Religionen (Altgläubige, russisch-orthodox, katholisch, lutheranisch-protestantisch), wobei man den Hügel nur schwerlich ausmachen kann -  auf den Bazaren (innerhalb der westlich geprägten Shoppingzentren) würde man fast alles finden, wenn man Russisch könnte (hier prallen zwei Welten aufeinander) - ob das Rothko Museum den Namen zu Recht trägt oder doch eher Stadtmarketing ist, lassen wir offen (von den insgesamt 8 ausgestellten Originalbildern sind 4 surrealistische Frühwerke, zwei Handskizzen und gerade mal zwei Bilder aus seiner abstrakten Schaffensphase, weitere 3 Bilder sind Reproduktionen).

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Tag 66 - 1. Oktober

Trübes und vorallem kaltes Wetter ist für heute angesagt - wir gondeln weiter durch Latgalen - Besuch der ehemaligen Klosteranlage in Aglona - heute ist es ein Pilgerort mit der riesigen Basilika Maria Himmelfahrt (Titel Basilika erst seit 1980 dank Papst Johannes Paul ll., weshalb er seitdem als Bronzestatue in der Kirche steht; Basilika ist heute eines der 8 internationalen katholischen Heiligtümer) - Weiterfahrt nach Krãslava - Privatführung durch den Museumsdirektor - viel gelernt über Latgale von ihm und einer Restaurantbesitzerin: eine Region, dessen BewohnerInnen sich nicht unterkriegen lassen.

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